Blackout: Tipps zur Vorbereitung auf den großen Stromausfall!
Im vergangenen Jahr, am 08. Januar 2021, war es groß in den Schlagzeilen zu lesen: „Europa entging nur knapp einem Blackout!“. Aber was passiert eigentlich bei einem Blackout? Und welche Auswirkungen hätte ein flächendeckender Stromausfall in Österreich auf uns alle? Wir klären auf und geben Tipps, wie Sie sich auf eine solche Situation vorbereiten können.
Klassischer Stromausfall vs. Blackout
Ein klassischer Stromausfall, wie ihn die meisten von uns kennen, ist kein Blackout. Ein klassischer Stromausfall betrifft meistens nur kleinere Gebiete, während sich ein Blackout über mehrere Bundesländer oder sogar über mehrere Länder erstreckt.
Bei einem Blackout ist die Stromversorgung auch für längere Zeit unterbrochen.
Wie entsteht ein länger andauernder, großflächiger Stromausfall?
Im Normalfall fließt Strom mit 50 Hertz durch die Leitungen. Wenn es jedoch zu Frequenzstörungen kommt, fällt das Netz aus dem Gleichgewicht und es kommt zu einem Störfall.
Wenn es sich um kleine Abweichung handelt, können diese abgepuffert werden. Ist das Ungleichgewicht hingegen zu groß, führt dies zu einem Zusammenbruch des Netzes und damit zu einem großflächigen Stromausfall (Blackout).
Ursachen für ein Blackout
Kommt es zum Zusammenbruch des österreichischen oder sogar europäischen Stromsystems, kann es dafür mehrere Ursachen geben.
Es können
- höhere Gewalten wie zum Beispiel eine Naturkatastrophe,
- Cyberattacken und Terroranschläge,
- geomagnetische Stürme
- oder auch eine Überlastung des Stromnetzes dafür verantwortlich sein.
Ebenso kann menschliches Versagen, wie etwa Schaltfehler in Umspannwerken, ein Blackout zur Folge haben.
Welche Auswirkungen hätte ein großflächiger Stromausfall in Österreich?
Unser gesellschaftliches Leben ist von einer funktionierenden Stromversorgung abhängig – die Auswirkungen eines Blackouts in Österreich wären somit in allen Bereichen spürbar.
Haushalt
Bei einem Blackout funktionieren im Haushalt keine elektrischen Systeme mehr. Das bedeutet, dass weder die Beleuchtung noch der Kühlschrank, der Herd, das Internet, oder das Garagentor funktionieren. Aber auch Liftanlagen und Klimaanlagen fallen aus.
Öffentlicher Raum
Tritt ein Blackout in Österreich ein, wird es auf den Straßen dunkel. Es fallen jegliche Straßenbeleuchtungen sowie Ampeln aus. Auch die Wasserentsorgungsanlagen würden ausfallen.
Betriebe
Neben der Tatsache, dass jegliche computergesteuerte Systeme und alle Computer nicht mehr funktionieren, würde auch die Produktion abrupt abgebrochen werden. Ein länger andauernder großflächiger Stromausfall würde massive Schäden für die Wirtschaft und vorhandene Lieferketten bedeuten.
Handel
Für den Handel hätte ein Blackout in Österreich ebenso spürbare Folgen, denn auch dort würde alles, was mit Strom betrieben wird, ausfallen. Dazu gehören jegliche Kassen- und Waagensysteme, Kühlungen, Pumpen in Tankstellen, Schiebetüren in Geschäften, Rolltreppen und Lifte, aber auch Bankomaten und Zahlungsterminals.
Kommunikation
Die private Kommunikation, also Handy, Telefon und Internet, würden bei einem Blackout nicht mehr funktionieren. Radio und TV würden ebenfalls ausfallen.
Verhaltenstipps bei einem Blackout in Österreich
Die gute und beruhigende Nachricht: Ein landesweiter und lang anhaltender Stromausfall in Österreich ist sehr unwahrscheinlich. Auch sind öffentliche Stellen auf den Ernstfall eines Blackouts vorbereitet.
Des Weiteren gibt es immer wieder Blackout-Übungen, die letzte in Österreich fand am 12. November 2021 statt. Dennoch gibt es einige Tipps, wie Sie sich im Ernstfall am besten verhalten sollten:
1. Sorgen Sie vor
Grundsätzlich ist Vorsorge die beste Sorge. Es wird empfohlen, so vorzusorgen, dass man 1 – 2 Wochen ohne Strom auskommt.
Dazu gehört das Anlegen eines Lebensmittelvorrates. Um Ihre Versorgung sicherzustellen, sollten Sie genügend Wasser, Lebensmittelkonserven, Reis, Nudeln, Säfte, etc. für mehrere Tage zur Verfügung haben.
Auch eine Kochmöglichkeit, die ohne Strom funktioniert, ist ratsam.
Taschenlampen, Batterien, Kerzen, Zünder und Feuerzeuge sollten Sie für den Fall, dass der Strom ausfällt, immer Zuhause haben.
Ein batteriebetriebenes Radio ist im Falle eines Blackouts ebenfalls nützlich.
2. Bleiben Sie ruhig
Allein der Gedanke an diese Situation ist erschreckend und angsteinflößend. Dennoch ist es wichtig, im Ernstfall Ruhe zu bewahren.
Schalten Sie Ihr batteriebetriebenes Radio ein und warten Sie auf Anweisungen. Denn das ORF-Radio funktioniert weiterhin mittels Notstromversorgung. Auch bei einem länger andauernden Stromausfall.
3. Stecken Sie alle elektronischen Geräte ab
Helfen Sie beim Wiederaufbau des Stromnetzes, indem Sie alle elektronischen Geräte abstecken. Das entlastet die Netze und hilft den Netzbetreibern, das Netz wiederherzustellen.
Des Weiteren können beim Wiederaufbau des Stromnetzes Ihre Elektrogeräte überhitzen, wenn Sie weiterhin am Stromnetz angesteckt bleiben.
4. Gehen Sie mit Batterien, Akku und Kerzen sparsam um
Da ein Blackout in den meisten Fällen unangekündigt eintritt und auch ungewiss ist, wann die Stromversorgung wieder aufrecht ist, sollten Sie mit Batterien, Akku und Kerzen sparsam umgehen.
Stromausfall durch Überlastung: Was passierte am 08. Januar 2021?
Am 08. Januar 2021 gab es im kroatischen Stromnetz eine Überlastung, die dazu führte, dass in mehreren Ländern im Süden Europas nacheinander Leitungen und Netzelemente ausfielen. Die Folge war, dass das europäische Stromnetz in zwei Teile zerfiel.
Im Süden war plötzlich zu viel Strom im Netz, während im Norden zu wenig Strom im Netz war.
Diese Störung ging in Echtzeit bei allen europäischen Kontrollzentren ein. Daraufhin wurden sowohl automatische Schutzmechanismen als auch manuelle Gegenmaßnahmen wie die Abschaltung großer Verbraucher europaweit aktiviert.
In kürzester Zeit konnte durch diese Maßnahmen der Normalbetrieb wiederhergestellt werden und ein Blackout abgewendet werden.
Sie möchten mehr über das Stromnetz in Österreich erfahren? Dann lesen Sie unseren Blogbeitrag „Erklärung: Die 7 Netzebenen in Österreich“.